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Der Beckenboden

Wo ist mein Beckenboden?

Der Beckenboden besteht aus 3 Schichten von Muskelgewebe, die am knöchernen Becken befestigt sind. Diese haben eine Verbindung vom Schambein zum Steißbein und vom rechten zu linken Sitzbeinhöcker.
Der Beckenboden schließt unseren Bauchraum nach unten ab und trägt somit die inneren Organe, also auch die Gebärmutter mit Vagina, Blase und Darm.

Wie ist der Beckenboden aufgebaut?

Der Beckenboden hat ungefähr die Größe deiner beiden Handflächen wenn du sie zusammen hältst. Er wird in 3 Schichten unterteilt. Dadurch, dass man die Muskeln des Beckenbodens willentlich ansteuern kann, gibt es uns die Chance, diese Muskeln ganz spezifisch zu trainieren. Trainieren heißt ansteuern, anspannen und loslassen!

Erste Schicht

Quelle: „Entdeckungsreise zur weiblichen Mitte“, Y. Keller, J. Krucker, M. Seleger (2022)

Die erste Schicht ist die äußerste Schicht des Beckenbodens. Sie ist zuständig für das Öffnen und Schließen des Beckenbodens. Dabei hat die Frau 3 und der Mann 2 Öffnungen. Die Zugrichtung dieser äußersten Muskelschicht ist von vorne nach hinten (Schambein-Steißbein). Diese Muskelschicht ist sehr gut zu spüren und anzusteuern. Wichtig ist eine differenzierte Ansteuerung zu erlernen. 

Zweite Schicht

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Quelle: „Entdeckungsreise zur weiblichen Mitte“, Y. Keller, J. Krucker, M. Seleger (2022)

Die zweite Schicht ist die mittlere Beckenbodenschicht. Diese Schicht verläuft quer von Sitzbeinhöcker zu Sitzbeinhöcker und zum Schambein nach vorne wie ein Dreieck. Diese Schicht hilft dem Harnröhrenschließmuskel den Verschlussdruck zu gewährleisten. Beim Anspannen spürst du, wie sich der Beckenboden anhebt (wie ein Lift) und sich die Sitzbeinhöcker zueinander nähern. 

Dritte Schicht

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Quelle: „Entdeckungsreise zur weiblichen Mitte“, Y. Keller, J. Krucker, M. Seleger (2022)

Die dritte Schicht ist die innerste Beckenbodenschicht, die Größte und Kräftigste. Sie besteht aus einer fächerförmigen Muskelplatte mit drei Hauptmuskeln (Levator Ani). Die Verlaufsrichtung ist hauptsächlich wieder von vorne nach hinten.  Die dritte Schicht ist bei jeder Beckenbewegung mit eingebunden und für die Kontinenzsicherung zuständig.

Welche Funktion hat der Beckenboden?

Zu den Funktionen des Beckenbodens zählen die Sicherung der Bauch- und Beckenorgane und die Unterstützung des Verschlusses von After und Harnröhre. Dies wird durch Anspannen, Entspannen und reflektorischem Gegenhalten der Beckenbodenmuskulatur erreicht. Das Anspannen dient zur Sicherung der Kontinenz. Dafür sind die Schließmuskeln der Harnblase und des Anus verantwortlich, welche maßgeblich von der Beckenbodenmuskulatur unterstützt werden.

 

Beim Wasserlassen, beim Stuhlgang und beim Geschlechtsverkehr entspannt sich der Beckenboden. Beim Orgasmus pulsiert er, was bedeutet, dass sich Anspannung und Entspannung abwechseln. Das reflektorische Gegenhalten ist wichtig, beispielsweise beim Husten, Niesen und Lachen, da es sonst durch die Druckerhöhung im Bauchraum zu Urinverlust kommen kann.

 

Der menschliche Beckenboden wird u.a. durch Übergewicht, schlechte Haltung und Operationen im kleinen Becken geschwächt. Bei der Frau können zusätzlich Schwangerschaft und Geburten hinzukommen. Dies kann zu mangelnder Kontrolle der Ausscheidungsorgane, einem Scheiden- oder Mastdarmvorfall oder einer Blasen- und Gebärmuttersenkung führen. In vielen Fällen kann diese Schwäche aber durch Training der Beckenbodenmuskulatur wieder behoben werden.

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